Brot vom Grill

Gastbeitrag von Ingo:

Richtiges, frisches Brot vom Grill? Zugegeben: Manche Fragen stellen sich überhaupt erst, wenn man ungefragt eine Antwort aufgedrängt bekommt. Wie hier. Mich hat gestört, dass Frau oder Herr Grillmeister sich viel Zeit nehmen für Barbecue und Beilagen, aber dann Brot vom Discounter dazu verspeisen. Dabei ist doch das Schöne am Grillen eben gerade die Frische. Und dazu gehört auch ein besonderes Brot. Und das geht problemlos auch auf dem Grill – mit ein paar Tricks.
Ein besonderes Teigrezept gehört nicht dazu – es gehen alle „robusten“ Hefeteige, wie es einige (sehr leckere) auch hier im Blog gibt. Zubereitung wie gehabt. Deshalb hier kein Rezept, sondern der richtige Dreh. Keine Angst: Das Brot schmeckt nicht „geräuchert“ – außer, man legt es darauf an. Und: Brötchen/Semmeln gehen ganz besonders gut, etwa die Krusties. Das schöne Barbecue hat so etwas definitiv verdient.

Zubereitung:

  1. Es geht nur mit einem guten Kugelgrill ab einem Durchmesser von ca. 50 cm!
  2. Weiteres Zubehör: Ein ganz normales Backofenthermometer, Aluschalen mit Wasser (Schwaden), und gute Grillbriketts
  3. Der entscheidende Trick ist eine Schamottplatte – eine Art Ofenstein, wie er auch in Pizzaöfen eingesetzt wird. So etwas bekommt man für kleines Geld vom Ofenbauer oder sogar via ebay. Die Platte sollte mindenstens 2 cm dick sein und nicht mehr als die halbe Grillfläche bedecken. Und bitte keine gebrauchten Platten nehmen – wer weiß, was sich da für Schadstoffe drin gesammelt haben.
  4. Brot oder Brötchen wie üblich vorbereiten
  5. Den Grill anheizen, dabei nur eine „halbe Portion“ Grillbriketts verwenden und alle Briketts auf eine Seite der Kugel schieben. Mit geschlossenem Deckel die Luftzufuhr so einstellen, dass etwa die gewünschte Temperatur entsteht. Entscheidend ist dabei die Temperatur auf dem Rost, deshalb das Backofenthermometer mit reinstellen.
  6. Wenn die Temperatur stimmt, dann den Stein auf die andere Seite des Rostes legen (also NICHT über die Glut). Ein paar Minuten bei geschlossenem Deckel warten, bis sich der Stein erhitzt hat.
  7. Dann das Backgut auf den Stein legen, daneben die Aluschalen mit dem Wasser (falls Schwaden erforderlich)
    Deckel zu und wie im Backofen backen. Den Deckel nicht unnötig öffnen! Mit guter Kohle hält die Temperatur durchaus eine Stunde und mehr.
  8. Eventuell bei Bedarf ein paar Kohlen nachlegen.
  9. Nach der halben Backzeit eventuell das Brot um 180 Grad drehen, damit es gleichmäßiger bäckt.

Klingt kompliziert? Ist es nicht wirklich. Und vor allem macht es Spaß, so etwas „Unmögliches“ zu probieren.

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